Flächeneinrichtung und Datenerhebung
Die Einrichtung der 2.500 m2 großen Monitoringflächen erfolgt nach einem einheitlichen Vorgehen. Grundlage für die Tätigkeiten bildet das am Thünen-Institut für Agrarklimaschutz erarbeitete Methodenhandbuch zu den Gelände- und Laborarbeiten. In diesem Handbuch sind die auf der Untersuchungsfläche durchzuführenden Arbeiten sowie möglicher standorts- und nutzungsspezifischer Besonderheiten dokumentiert und für die Einrichtung benötigte Aufnahmeprotokolle sowie eine Materialliste beigefügt.
Flächeneinrichtung
Die Erfassung der Geländehöhenänderungen ist zusammen mit der Erfassung der Kohlenstoffvorräte im gesamten Torfkörper die Basis für die langfristige Bewertung der Klimawirksamkeit der Monitoringflächen. Hierzu werden alle Flächen bei der Einrichtung in Relation zu einer im mineralischen Untergrund fest verankerten Metallstange terrestrisch vermessen. Auf einigen ausgewählten Monitoringflächen werden diese Aufnahmen durch automatisierte stündliche Messungen der Geländehöhenänderung an einem Punkt mit eigens dafür entwickelten „Seilzugsensoren“ ergänzt. Dies ermöglicht es, interannuelle Schwankungen der Geländehöhen aufgrund z.B. klimatischer oder hydrologischer Einflüsse einordnen zu können.
Die zum Zeitpunkt der Einrichtung vorhandenen Kohlenstoffvorräte im gesamten Moorkörper werden an 10 Beprobungspunkten durch die Entnahme von volumengetreuen Bodenproben unter Verwendung geeigneter Beprobungsgeräte erfasst.
Neben den genannten Zielgrößen wird die den Stoffumsatz und somit die Treibhausgasaustauch der Monitoringflächen maßgeblich bestimmende Steuergröße, der Moorwasserstand, aufgenommen. Hierzu wird auf jeder Fläche eine Messstelle mit einem automatischen Grundwasserlogger zur stündlichen Erfassung des Moorwasserstandes installiert. In angrenzenden Gräben installierte automatische Messtellen ermöglichen die Beschreibung des Zusammenhangs zwischen Graben- und Moorwasserständen und werden zukünftig auch unter Zuhilfenahme der ebenfalls erfassten bodenhydrologischen Parameter das Verständnis für die Wirksamkeit von Wassermanagementmaßnahmen verbessern.
Auf jeder Fläche wird zentral ein Bodenprofil, wenn möglich bis zu einer Tiefe von einem Meter, angelegt. An diesem Profil wird der Moorboden bodenkundlich angesprochen und horizontbezogen werden gestörte sowie volumengetreue Proben zur Beschreibung der wesentlichen bodenchemischen und -physikalischen Kennwerte entnommen. Auf Flächen mit Moormächtigkeiten größer einem Meter werden die Horizonte mit Hilfe geeigneter Bohrgeräte bis zum mineralischen Untergrund horizontbezogen angesprochen und beprobt.
Die Aufnahme der Vegetation erfolgt unabhängig von der Flächeneinrichtung zu für die jeweilige Nutzung und Vegetation phänologisch günstigen Zeitpunkten. Mit Ausnahme der Ackerflächen werden alle Flächen vegetationskundlich beschrieben. Hierfür wird das Arteninventar auf bis zu fünf Dauerbeobachtungsflächen aufgenommen und die auf der Gesamtfläche vorkommenden Biotoptypen erfasst.
Fragebögen zur Nutzungshistorie sowie jährliche Erhebungen zur Flächenbewirtschaftung ergänzen die direkt auf den Monitoringflächen erhobenen Daten.
Wiederkehrende Arbeiten auf der Monitoringfläche
Alle Monitoringflächen werden jährlich zur Wartung und Pflege der Messtechnik sowie zum Auslesen der Daten (Seilzugsensor, Grundwasserlogger) angefahren. Im Rahmen dieser Flächenbesuche werden die Geländehöhen erneut terrestrisch aufgenommen. Vegetationsaufnahmen werden in Abhängigkeit der zu erwartenden Vegetationsdynamik in variierenden Zeitintervallen durchgeführt.
Eine Wiederholung der Bodenansprache sowie eine wiederkehrende Bestimmung der Kohlenstoffvorräte ist bei den jährlichen Flächenbesuche (noch) nicht vorgesehen, da sich Änderungen der Bodeneigenschaften und Kohlenstoffvorräte im Moorkörper erst nach längerer Zeit (mind. 10 Jahre) statistisch abgesichert nachweisen lassen.